Dienstag, 12. Februar 2008

A Feeling of Freedom

Nach einer durchlernten Nacht von Donnerstag auf Freitag verließ ich die Histologieklausur mit einem schalen Gefühl und das trotz eines hohen Wissenzuwaches über die Nacht. Leer, so fühlte ich mich die nächsten Tage. Es gab plötzlich nichts mehr zu tun, das Wetter war traunhaft, doch ich fühlte mich falsch, immer noch getrieben von dem Zwang zu lernen. Die Freiheit beunruhigte mich, machte mich nervös. Ich strich meine Wohnung, verlegte Boden, erst langsam akklimatisiere ich mich an meine zunehmende Freizeit. Der Stress fällt von mir ab, ich lerne wieder zu leben, das Schöne zu sehen und erkenne, dass es auch schöne Zeiten gibt, Zeiten des Glücks, ein unglaubliches Gefühl des Freiseins. Bin ich eigentlich frei? Hab ich einen freien Willen? Ich fühle mich frei, ich kann mich frei bewegen, frei entscheiden; doch merke ich, dass ich mich noch kürzlich unfrei fühlte, gehetzt von dem Lernen-müssen, den Tunnelblick auf die nächste Klausur fixiert. Fragen treiben an die Oberfläche meines Bewusstseins.
Ist es das alles eigentlich wert? Sich und sein Leben total aufzuopfern, sich in den Hintergrund zu stellen für den zukünftigen Beruf? Gibt es keinen Mittelweg, kann man das Studium nicht angehen ohne depressionsähnliche Zustände, ohne dauernd geschlaucht zu sein? Kann man nicht einfach viel lernen und trotzdem Spaß und Freizeit haben? Es ist ganz klar, dass das Leben kein Kinderspiel ist und es Momente des höchsten Glücks und Momente der tiefsten Traurigkeit gibt; doch müssen die Wechsel immer so extrem ausfallen?
Bald steht das Chemiepraktikum an und es gibt wieder etwas zu lernen, doch ein Ziel steht: sich weniger zu schlauchen und mehr zu Leben, es muss möglich sein.

1 Kommentar:

patricia hat gesagt…

ich mag deine blogs :)
gruss aus der schweiz