Freitag, 1. Februar 2008

Der erneuerbare Mensch - tote Herzen zum Leben erwacht

Ist es möglich tote Herzen zu kuriereren und wieder zum Schlagen zu bringen? JA, das fanden Forscher aus den USA heraus.
Unlängst berichtete die Wochenzeitung "Die Zeit", dass es amerikanischen Forschern der "University of Minnesota" gelungen sei, ein totes Rattenherz wieder zum schlagen zu bringen. Dazu haben sie zuerst das Rattenherz mit Detergenzien bearbeitet und die Herzmuskelzellen entfernt und dann das verbliebene Kollagengerüst des Rattenherzes mit sogenannten Progenitor-Zellen bestückt. Das sind sehr anpassungsfähige Zellen, die im Rattenherz neues Gewebe und neue Gefäße formten. Nach 8 Tagen schlug das Rattenherz wieder. Ähnliche Verfahren haben die Forscher auch schon erfolgreich am Schweineherz und an anderen Organen angewandt, womit sie ihrem Ziel, das auch am Menschen zu praktizieren, immer näher kommen.
Das wirft natürlich auch ethische Fragen auf: Wie weit darf eigentlich der Mensch gehen im Kampf um Leben und Tod? Macht sich der Mensch damit nicht zum Gott, wenn er über Leben und Tod bestimmt, wenn er toten Herzen neues Leben einhaucht? Natürlich muss der Mensch alles daransetzen ein möglichst leidfreies, gesundes Leben zu ermöglichen und es ist zweifellos von höchster Bedeutung auch zu forschen um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, doch sollte man nicht zuerst die Konsequenzen des Handelns reflektieren? Was hätte das für Folgen, wenn man tote Herzen retten könnte? Positive, ganz klar: Menschen mit Herzinfarkt kann geholfen werden. Wenn ein 30-Jähriger mit Herzinfarkt stirbt bringt das Kummer und Elend. Ein junges Leben vergeht, was wäre es schön das retten zu können, klar! Aber gehen wir vom anderen Fall aus: alte Menschen mit vielen Gebrechen kann nicht immer geholfen werden, sie scheiden aus dem Leben, oft haben sie solche Schmerzen, dass sie sich den Tod wünschen. Wenn wir diese Menschenleben retten könnten, wäre das für sie nicht eine einzige Qual? Wer entscheidet eigentlich, wann die Methode angewandt wird, wer maßt sich an über Leben und Tod zu entscheiden?

Quelle: "Tote Herzen schlagen wieder" (Die Zeit, 14.01.2008)

2 Kommentare:

ThS hat gesagt…

Wow Hendrik,
da hat aber jemand das Blogging-Fieber gepackt oder?

Gruß
Thorsten S.

Thomas hat gesagt…

Hallo Hendrik,

es freut mich, dass dir der Blog-Eintrag bei DocCheck gefallen hat. Er entstand im Rahmen eines Schreibwettbewerbs von medizinstudent.de, wurde also nicht von mir geschrieben, sondern von Ben Schacher. Es gibt aber noch viele weitere Auslandsberichte von überall auf der Welt:
http://www.medizinstudent.de/allg-informationen/auslandsberichte/

Dein Blog gefällt mir auch sehr gut! Den könntest du auch ohne weiteres auf http://blog.doccheck.com posten. Dort hast du nämlich ausschließlich medizinisches Publikum!
In welchen Semester bist du denn?

Viele Grüße
Franziska von Dippel
medizinstudent.de GmbH